Es ist nicht allein das großartige Terroir, das einen besonderen Wein ausmacht. Es ist das Bewusstsein – und auch ein wenig Demut, an solch einem Ort Reben für einen großen Wein zu kultivieren.
Die richtige Rebsorte am richtigen Ort, konsequente Ertragsregulierung, organische Düngung kombiniert mit schonender Bodenpflege: So garantieren wir unseren Reben und Trauben eine nachhaltige Nährstoffversorgung und können das Terroir unserer Weinberge im Wein widerspiegeln.
Bis wir im Herbst die Trauben für unsere Weine ernten, haben wir jeden Rebstock bis zu zehnmal zum richtigen Zeitpunkt in sorgfältiger Handarbeit gepflegt. Der Rebschnitt im Winter und das Biegen der Fruchtrute sind die Arbeiten am Beginn des Jahres. Mit dem Anschwellen der Knospen im April beginnt die Vegetationsphase. Nun gilt es, in den nächsten zwei Monaten die Sommertriebe beim Wachsen zu leiten, überschüssige Triebe auszubrechen und die nach der Rebblüte heranwachsenden Trauben zu schützen. Ab Anfang Juli regulieren wir den Ertrag unserer Weinberge. Wir teilen jede Traube und es verbleiben nur so viele Trauben am Stock, dass sie im Herbst reif, gesund und voll im Geschmack von Hand geerntet werden können.
Der Sommerberg in Ebringen ist ein kleiner Ausläufer des Schönbergs, ein Schwarzwald-Vorberg vor den Toren der Stadt Freiburg. Der kleine, mit Reben bepflanzte Bergrücken erstreckt sich nicht nur
mehr erfahrenwie die meisten markgräfler Weinberge von Süd nach Nord, sondern auch von Ost nach West und hat dadurch neben den kühlen Westlagen, auch eine hervorragende Südsüdwestlage. Die Weinberge befinden sich auf einer optimalen Meereshöhe von 270 bis ca. 320 m über NN.
Aus früheren Verwitterungs- und Erosionsperioden sind die Bodenformen oft umgelagert worden, sodass der gesamte Berg meist aus mäßig kalkhaltigen Lößlehmen oder tonigen Lehmen, Mergel- und Kalkverwitterungsresten besteht.
Im Untergrund findet man gelegentlich Ton- und Mergelschichten, die sich lagenweise bis in den Oberboden zeigen. Auf diesem, dem Burgund sehr verwandten, Terroir pflegen wir vom Schlossgut Ebringen ca. 8 ha Weinberge mit einer Jahresproduktion von 45.000 Flaschen.
Die Art, der Charakter und der Typ unserer Weine werden wesentlich durch die Einflüsse von Klima und Boden des jeweiligen Standorts geprägt. Am Ebringer Sommerberg findet man ein optimales Zusammenspiel der Klima- und Bodenfaktoren. Mit der Wahl der richtigen Rebsorte am richtigen Ort erzeugen wir Weine, die durch Eleganz und mit feiner Frucht bestechen.
Die Weinberge im Gewann Leinele erstrecken auf einer Höhe von 320 bis 350 m über NN an den steilen Hängen des Schönbergs mit Ausrichtung nach Süden.
Die Flachgründigkeit des Bodens mit geringerem Lößanteil aber einem höheren Steingehalt (Muschelkalk) führt dazu, dass im Gros der Jahre kein Vollherbst zu erwarten ist. Der geringere Traubenertrag in Kombination mit dem Bestand von alten Rebstöcken wirkt sich immer positiv auf die Qualität der Trauben aus. In jedem Jahrgang bestechen die Weine aus dem Gewann Leinele auf ihre ganz besondere Art: Reife Frucht, animierende Tannine, famose Komplexität bei dennoch fein strukturiertem Körper.
Im Gewann Biegarten wachsen unsere Reben auf tiefgründigem, schwach grusigem, kalkhaltigem Lehmboden. Durch die Ausrichtung der Weinberge nach Südwesten bei einer Meereshöhe von 300 bis 320 m über NN reifen die Trauben früher als in den anderen Ebringer Weinbergen. Der Biegarten ist zumeist mit Pinot Noir bestockt. Wir lesen die Trauben sehr zeitig, etwa 100 bis 110 Tage nach der Blüte. So zeigen die Pinots eine klare Kirschfrucht, sind saftig-elegant und versprechen auf jeden Fall Substanz und ein langes Reifepotential.
Das Gewann Schädler befindet sich auf einer Meereshöhe von 304 bis 330 m über NN und ist nach Westen ausgerichtet. Im Oberboden finden wir hier eine etwas tiefgründigere Lößauflage auf grusigem, kalkhaltigem Boden. Zum größten Teil mit Chardonnay bestockt zeigen die Weine, die hier wachsen, Frucht, Kraft, Eleganz und enorme Länge.
Die Weinberge im Gewann Klämle sind im Wesentlichen mit Sauvignon Blanc bestockt. Unsere Weinstöcke stehen hier auf mittelgründigem, schwach grusigem und kalkhaltigem Boden. Die steile Hanglage befindet sich auf einer Meereshöhe von 305 bis 340 m über NN und ist nach Westen ausgerichtet.
Die direkte Sonneneinstrahlung ist bis zu 200 kWh pro Jahr geringer als in den Ebringer Südlagen. Hier findet der Sauvignon Blanc ideale Voraussetzungen zur optimalen Reife: Cool climate schont die Aromen und kalkhaltiges Terroir führt zu salziger Mineralität.
Die Trauben zum richtigen Zeitpunkt lesen, selektiv und kompromisslos die besten Beeren schonend verarbeiten, das sind unsere Leitlinien im Herbst und nur so können wir das unvergleichliche Terroir unserer Weinberge im Wein zur Geltung bringen. Unsere Arbeit im Kelterhaus und Keller entspricht der Idee, den einzigartigen Geschmack der Trauben im Wein zu entfalten. Unsere Weißweine vergären zumeist spontan im Schlosskeller, die großen Lagenweine gelangen im 500-Liter-Tonneaux zur optimalen Reife.
Das Herz der Vinifikation beim Pinot Noir ist die spontane Maischegärung. Diese klassische Rotweinbereitung extrahiert auf elegante Weise Fruchtaromatik und Tanninstruktur aus den kleinen, reifen Beeren. Nach vier Wochen wird der junge Rotwein gepresst. Die so gewonnenen Jungweine lagern dann mindestens ein Jahr im kleinen Eichenholzfaß (Barrique), um ihre Reife zu erhalten.
"Wir möchten, dass Sie unsere Weine verantwortungsvoll genießen. Bitte bestätigen Sie uns Ihr Alter."